DIE NEUSTEN IDEEN FÜR EINE GUTE TAT

Sterben auf Raten - Die letzte Chance

Darum geht es:

Ich würde gerne für einen alten Freund (Sebastian) kämpfen, dem ich aktuell scheinbar hilflos dabei zusehen muss, wie er auf Raten stirbt. Sebastian ist Mitte 30 und wurde vor zwei Wochen zum zweiten Mal Vater. Er ist ein gläubiger, liebenswerter Mensch, der anderen immer mit Späßen Freude bereiten will. Aber es gibt auch eine andere Seite, er ist schwerer Alkoholiker. Bevor ich seinen Leidensweg mitbekam, dachte ich ehrlich gesagt immer, ein Alkoholiker hat sich dieses Leben immer selbst gewählt, er hat selbst entschieden den falschen Weg zu nehmen und verdient daher kein Mitleid. Aber durch Sebastian wurde mir klar, dass das nicht so ist.

Sebastian ist Alkoholiker in der zweiten Generation. Aufgewachsen ist er mit einem Vater, der nie einer für ihn war, der nie Vorbild war, zu dem er hätte bewundernd hoch schauen können. Ganz im Gegenteil musste er schon als kleines Kind verarbeiten, dass der Mensch, der eigentlich die Aufgabe hat, ihn zu behüten, nur ein bedürftiger Pflegefall ist, der keinen verlässlichen Halt bietet. Und trotzdem, Sebastian hat sich durchs Leben gekämpft, Abitur gemacht, studiert und ist seinem Arbeitgeber immer ein verlässlicher Mitarbeiter gewesen.

Das alles, obwohl der Alkoholiker schon in ihm steckt, seit dem er zu Alkohol greifen kann. Schon immer hat ihm sein Körper nicht das Signal gesendet "es ist jetzt genug", wie es der Nichtalkoholiker kennt. Schon immer hat man gemerkt, dass in ihm die Gene seines Vaters arbeiten und ihn ständig zum kämpfen zwingen. Während Gleichaltrige auf Partys Spaß hatten, an Geburtstagen oder Weihnachten miteinander anstießen, saß ihm immer die Angst im Nacken "wenn ich jetzt mit anstoße, kann das wieder böse enden". Es erfordert unglaubliche Selbstbeherrschung immer völlig abstinent zu sein, während man sich in Freundeskreisen bewegt, die völlig normal das Leben genießen. Immer steht ein Gefühl "ich bin nicht richtig dabei... ich gehöre nicht richtig dazu" im Raum, ganz abgesehen vom nicht stillbaren Verlangen sich einfach auch mal ganz bewusst ein wenig "lockerer" zu machen.

Als schließlich Sebastians Vater im Alter von 45 Jahren starb, weil Geist und Körper vom Alkohol zerstört waren, fing Sebastians eiserner Wille Stück für Stück an immer schwächer zu werden. Seinen Vater in so jungen Jahren begraben zu müssen und gleichzeitig nie ein richtiges Vater&Sohn-Verhältnis gehabt zu haben, warf Sebastian Stück für Stück völlig aus der Bahn. Mittlerweile ist es so schlimm, dass er die Hälfte der Woche Abends im Rausch lebt. Nachwievor geht er aber jeden Tag arbeiten, doch die Kraft reicht am Abend nicht mehr dafür aus den seelischen Kummer vor dem Alkohol zu bewahren.

Als Freund schmerzt mir das Herz, nicht nur, weil ich zusehen muss, wie es immer schlimmer wird und weil es klar ist, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch das Arbeiten nicht mehr möglich ist, sondern vor allem auch, weil es so unglaublich traurig ist seine zwei Babys (2 Wochen und 1,5 Jahre) und seine mit der Situation völlig überforderte Frau sehen zu müssen. Es scheint sich der Kreislauf in die dritte Generation zu wiederholen.

Der Vorschlag für eine gute Tat:

Ich weiß, dass in Sebastian großes Potential für einen starken Willen steckt, doch um zurück zu diesem zu finden, muss Sebastian die Chance haben die Geschichte mit seinem Vater zu verarbeiten und abzuschließen. Es gibt einen psychologischen Prozess, genannt "Quadrinity Prozess", der dabei hilft genau dies erreichen zu können, d.h. Frieden finden zu können mit seiner Herkunft und seinen Eltern und gleichzeitig Stärke mitzubekommen, wie zukünftig an den eigenen Mustern gearbeitet werden kann. Ich sehe hierin eine große Chance für Sebastian, die vermutlich letzte Chance...und ich weiß aus einem Gespräch mit ihm, dass er diesen Prozess sehr gerne machen würde, aber er die finanziellen Mittel nicht aufbringen kann. Liebes Lovepoint-Team, ich würde mich unglaublich freuen für Sebastian und seine Familie, wenn Ihr Sebastian diesen Prozess ermöglichen würdet!

Stephan

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Kommentare

Element_4
Hallo liebes Lovepoint Team,

Ich begrüße den Einsatz Sebastian zu helfen, da er bereit ist Hilfe anzunehmen. In diesem Fall kann wahrscheinlich eine Familienaufstellung nach Bert Hellinger oder die beschriebene Therapie helfen. Dies zu finanzieren, damit er anschließend eine reelle Chance hat vom Alkohol geheilt zu werden, halte ich für eine hervorragende Idee. Sebastian wird danach durch seine Erfahrungen anderen Menschen in ähnlichen Situationen helfen können oder ein guter Ratgeber sein. Einem solchen Herzenswunsch eines Freundes, der einem zweifachen Familienvater wieder auf die Beine helfen möchte, sollte entsprochen werden.

Alles Liebe, der
Richard
nora_30
Hallo liebes Lovepint- Team,

ich habe meinen sehr guten Freund mit 46 Jahren durch Alkoholismus verloren. Beruflich so erfolgreich, nur mit sich kam er nicht zurecht. Wir alle haben versucht ihm zu helfen. Wichtig ist, Sebastian muß eine gute Therapie erhalten und selbst einen starken Willen haben diesen harten Weg zu gehen.
Ich hoffe so, dass er Hilfe bekommt, denn ich habe selbst gesehen was die Krankheit Alkoholismus am Menschen verrichtet.
Unterstützung braucht vor allem auch seine Frau und seine Kinder!

Gebt dieser Familie eine Chance.
Rubensengel_10
Absolut der richtige Weg... nur so kann Heilung stattfinden, die notwendig ist. Alles gute für Sebastian.
Kassandra777
ganz ganz tolle idee
Diva1972
sEHR SINNVOLLL
Jytte
Ich finde, es sollte nicht in etwas investiert werden, dass große Hoffnungen schürt, aber als Heilbehandlung nicht anerkannt ist und langfristig kein Konzept aufbietet. Dafür ist Sucht eine viel zu ernst zu nehmende psychische Erkrankung mit massiven körperlichen Aus- und Wechselwirkungen. Es gibt sehr gut, seit vielen Jahrzenten erprobte stationäre und ambulante Hilfen, die durch unser Sozialsystem - wie ich finde zu Recht! -finanziert werden. Meine Antwort bedeutet nicht, dass mich die Geschichte nicht anrührt oder auch der Hilfeaufruf nicht wirklich Fürsorge und Freundschaft zeigt.....
Lover2007
Aus eigener Erfahrung im Bekanntenkreis weiß ich, was dieses Leben bedeutet. Ich gebe fünf Sterne damit er zumindest eine Chance bekommt. Es ist unsicher, ob es hilft, denn das hängt stark von ihm ab. Aber ich drücke die Daumen!!
Jochen
Ich wünsche Sebastian jedenfalls so oder so alles gute und das er den Sprung zurück ins Leben schafft. Mit einem Freund wie Dir, lieber Stephan, ist er in tollen Händen!